Der heiß begehrte Trailrunningschuh Hoka Tecton X 3 im Test! 🔥Ich konnte den Tecton bereits etliche Kilometer laufen kann jetzt schon sagen: Der Schuh kann was! Meinen ausführlichen Testbericht lest ihr jetzt hier:
Ein paar Fakten zum Hoka Tecton X3
- schneller Carbon-Trailrunning Schuh von Hoka
- Obermaterial aus Matryx®-Gewebe
- Carbonfaserplatten mit Flügeln
- Vibram®-Megagrip-Laufsohle
- Doppelschichtige PEBA-Zwischensohle
- Litebase-Konstruktion
- Geschwindigkeitsorientierter MetaRocker™
- Gamaschenartige Strick-Manschette soll Schutz vor Steinen und Schmutz bieten
- 4-mm-Stollen
- 5mm Sprengung
- Gewicht 286g (laut Hersteller)
- Gewicht selbst gemessen 327g (Größe 47 1/3)

Der Style-Check
Sind wir mal ehrlich, Style & Optik sind auch bei einem Laufschuh wichtig, auch wenn wir es nicht zugeben wollen. 😜 Deshalb gibt es als Erstes den obligatorischen Style-Check:
Die Farbe „Stormy Skies / Cerise“ ist eine Mischung aus lila und dunkelblau. Dazu gesellt sich ein türkisfarbenes Hoka-Logo, eine knallig rote Schnürung und rote Akzente auf der schneeweißen Sohle. Die textilartige Gamsche, auf welche ich unten noch genauer eingehen werde, ist dunkelblau gehalten. Die Vibram-Stollen sind schwarz/weiss.
Mir gefällt die Farbkombination, welche mit lila, blau, rot und weiss einfach mal etwas anders ist. Auch die Strick-Manschette hebt den Schuh optisch von vielen anderen Trailrunning-Schuhen ab und versprüht Trailvibes!
Mir gefällt der Hoka Tecton X 3, spätestens auf den zweiten Blick! 😜 Style-Check-Punkte: 9/10


Die Passform
Als ich den Schuh das erste Mal in der Hand halte, fällt mir sofort das geringe Gewicht auf. Optisch wirkt der Schuh durch die dicke Sohle und die Verlängerung durch die Gamasche schwergewichtiger als er sich dann wirklich anfühlt. In meiner Größe liegt jeder Schuh bei 327g, was in Ordnung ist.
Durch die Stoff-Gamasche, den sockenähnlichen Aufbau sowie das dehnbare Matryx-Obermaterial wird der Fuß wunderbar in den Schuh hineingeführt und landet gleich dort, wo er hin gehört. Der weiche Fersenbereich schmiegt sich perfekt um diesen Bereich und hält den Fuß an Ort und Stelle.
Gerade die Ferse des Hoka Tecton X 3 gilt es gesondert anzusprechen. Der Fersenbereich ist, anders als bei anderen Laufschuhen, nicht gerade stabil und steif gehalten. Hier setzt Hoka lediglich auf eine dünne, biegsame und schmal geschnittene eingearbeitete Fersenkappe. Beim ersten Auspacken war ich skeptisch, ob diese minimalistische Fersenkappe genug Stabilität und Fersenhalt bieten würde.


Die Zehenbox fällt angenehm breit aus. Allerdings verjüngt sich der Bereich um den großen Zeh hin recht deutlich und der Schuh läuft in der Mitte spitz zu. Da der Tecton tendenziell für lange Läufe genutzt werden soll, habe ich deshalb zu einer Schuhgröße größer gegriffen. Wenn ihr also häufig zwischen zwei Schuhlängen schwankt, nehmt beim Tecton X 3 also auf jeden Fall die nächste Größe! Noch besser, nach Möglichkeit anprobieren!
Die Schnürung ist klassisch, die Schuhbänder weich & angenehm. Durch die Gamasche und die schmale Ferste hat man auch ohne starkes Schnüren bereits guten Halt im Schuh. Die Druckverteilung auf dem Oberfuss ist angenehm.
Die ersten Schritte fühlen sich dämpfend, weich und gut abrollend an. Wie häufig bei Carbon-Schuhen wird wohl auch der Hoka Tecton X 3 als Carbon-Trailrunner durch die Mischung aus recht weich abgestimmter Dämpfung und federnder Carbonplatte leben. Beim ersten auf und ab gehen fühlte es sich ganz danach an.
Insgesamt ein sehr positiver, vielversprechender erster Eindruck. Jetzt geht es aber raus!
Der Hoka Tecton X 3 auf dem Trail
Der Hoka Tecton X 3 läuft sich auf den ersten Metern unbefestiger Wege angenehm weich und dämpfend. Der Schuh wirkt zudem leichtfüßig, spritzig und reaktionsfreudig. Der erste positive Eindruck der Anprobe blieb auf den ersten Metern sowie auf etlichen Trainingskilometern in und um München bestehen!
Weil mir der Schuh im Training so gut gefiel, entschied ich mich, auch bei meinem Saisonhighlight, dem OTF (Oberaudorf Trail Festival) von SALTY, auf den Hoka zu setzen. Dort durfte der Tecton X 3 auf 43km zeigen, dass er auf für mich langen Läufen funktioniert; und das hat er!


Hoka schafft beim Tecton X 3 die perfekte Balance aus Dämpfung, Vortrieb und Sicherheit. Die weich abgestimmte PEBA Zwischensohle nimmt Unebenheiten, Steine und Erschütterungen perfekt auf. Trotz der weichen Dämpfung gibt einem der Schuh viel Feedback vom Untergrund. Auch durch die Sohlenhöhe fühlt man sich nie zu überhöht vom Boden, man steht satt und sauber Schuh.
Durch die Rocker-Geometrie wird zusätzlich Vortrieb generiert, was mir vor allem beim schnellen Downhill positiv aufgefallen ist. Auf zügigen Bergab-Passagen fliegt man geradewegs nach unten, das aufgrund der Konstruktion und der viiiieel Sicherheit bringenden Dämpfung.
Der Schuh läuft sich reaktionsfreudig, die Carbonplatte macht da ebenfalls einen guten Job. Die Fasereinlage findet das richtige Maß, ist am Fuß oder den Seitenflanken nicht spürbar und lässt den Tecton X 3 keinesfalls zu hart wirken. Auch die Abrolllautstärke ist angenehm.


Die schmal gehaltene Ferse mit der integrierten Fersenkappe machte bisher keinerlei Probleme und hielt den Fuß immer an Ort und Stelle. Die Knöchelbereich wird von dem weichen Obermaterial umschlossen und verursachte keine unangenehmen Reibungspunkte.
Dieses Obermaterial aus dem bereits bekanntem Matryx-Gewebe (wird u.a. auch von Salomon, z.B. beim S/LAB Ultra 3 verwendet) ist dehnbar, atmungsaktiv und funktioniert einfach. Die Schnürung hielt bei mir ohne Probleme, durch Zeit, Nässe und Feuchtigkeit wird diese automatisch aber etwas lockerer.
Durch die Strickgamasche bietet wunderbar Schutz vor Steinen, Schmutz oder Schlamm, welcher in den Schuh gelangen könnte. Auch gibt es einem einen Tick mehr Halt und Sicherheit, was ich als sehr positiv wahrgenommen habe.
Beim OTF waren die Witterungsverhältnisse fordernd. Durch viel Regen, Matsch und kühle Temperaturen waren die Wege aufgeweicht, schlammig und rutschig. Hier haben Vibram-Sohle, die 4mm Stollen und deren Anordnung funktioniert, hätten aber durchaus noch mehr Grip bieten können. Gerade auf Schrägen, in Wald und auf Wiesen rutschte ich doch häufiger mal weg, womit ich natürlich nicht der einzige war. Für richtig schlammige, aufgeweichte Wege oder gar winterliche Verhältnisse gibt es sicherlich noch bessere Modelle.
Kleiner Nachtrag zum Thema Grip vom 21.01.25:
Nachdem ich den Hoka Tecton X 3 nun während einigen Winterläufen weiter testen konnte, hier noch ein paar Infos: Bei frischem, grippigen und tendenziell feuchterem Schnee ist der Sohlengrip sehr gut. Diese V-Form der Stollen greift sich schön in den frischen Schnee hinein und bietet im Uphill viel Sicherheit. Bei schräg abfallenden, matschigen Hängen kommt der Grip aber auch da an seine Grenzen.

Fazit zum Hoka Tecton X 3
Was für ein guter Schuh! Für meinen Geschmack schafft Hoka mit dem Tecton X 3 die perfekte Balance aus viel weicher Dämpfung und spritzigem sowie reaktionsfreudigem Laufverhalten. Durch die gesamte Konstruktion, der PEBA-Zwischensohle und der Carbonplatte ist es Hoka gelungen, einen Schuh zu kreieren, der für viele Läufer:innen DER Schuh sein könnte. Durch die Strick-Gamasche muss man sich keinerlei Gedanken um Schmutz oder Steine während des Laufs machen und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Mein Schuh-Highlight 2024!
mittimm-Wertung: 9.5/10 🔥
