Der neue Trailrunning-Schuh von Asics soll durch eine Mischung aus Carbon & dämpfender Sohle viel Komfort & Tempo für lange Läufe bieten. Wie gut macht sich der Asics Metafuji?
Ein paar Fakten zum Asics Metafuji Trail
- leichter, dämpfender Carbon Trailrunning-Schuh
- federnde FF TURBO Zwischensohle
- leichter FF BLAST PLUS Foam
- trail-spezifische Carbonplatte
- Sohlenhöhe 40 – 45mm
- ASICSGRIP Außensohle
- leichtes Obermaterial
- neutrale Unterstützung
- Sprengung 5mm
- Noppenhöhe 4,5mm
- Gewicht laut Hersteller: 260g
- Gewicht selbst gemessen: 308g (Größe 46,5)
- in enger Zusammenarbeit mit ASICS-Athleten Andreu Simon entstanden
- umweltfreundliches Design, u.a. mind. 89 % des Obermaterials dieses Schuhs sind recycelt
Ganz schön viele Fakten.😜 Hier noch ein ganz interessantes Video von der Entstehungs-Geschichte des Asics Metafuji:
Der Style-Check
Sind wir mal ehrlich, Style & Optik sind auch bei einem Laufschuh wichtig, auch wenn wir es nicht zugeben wollen. 😅 Deshalb gibt es als Erstes den obligatorischen Style-Check:
Der Metafuji Trail sieht in erster Line schnell aus. Durch die hohe Sohle und das leichte Obermaterial wirkt er wie ein schneller und gut dämpfender Straßenschuh.
Ein dunkleres, leicht grünlich wirkendes gelb bildet die Grundfarbe von Sohle und Obermaterial. Hinzu kommt ein helleres Neongelb, welches auf der FF Turbo Sohle sowie auf den Schuhbändern zu finden ist. Das frischt den Schuh etwas auf. Dazu setzt Asics schwarze Farbakzente an Schuhspitze sowie in weiß gehaltene Ascis-Logos an der Seite der Schuhe. Die Sohle ist ebenfalls in dem grüngelb gehalten und schwarz gesprenkelt.
Irgendwie weiss der Metafuji Trail zu gefallen; und irgendwie auch nicht. Kneift man die Augen zu, bleibt ein schnell anmutender Laufschuh in neongelb übrig, das passt doch! 😜
Style-Check-Punkte: 7.5/10

Die Passform
Der erste Eindruck, als in den Metafuji Trail in den Händen halte: „Wow, der Schuh ist leicht!“
Obwohl man durch den hohen Aufbau und die dicke Sohle „viel Schuh“ in der Hand hält, verspricht Asics vom Gewicht her nicht zu viel. In Größe 46,5 wiegt der Schuh gerade mal etwas über 300g.
Bei der ersten Anprobe fühle ich mich direkt wohl. Der Schuh umschließt den Fuß angenehm, die Ferse ist schmal geschnitten und bietet ausreichend Halt. Der Bereich um den Knöchel ist weit genug ausgeschnitten, sodass dort keine Reibung entstehen sollte. Auch ist der Bund schön weich & angenehm gepolstert.
Das Obermaterial besteht aus gewebtem, sehr leichtem Mesh, welches flexibel, weich und dehnbar ist und zuverlässigen Halt bietet. Die Zehenbox fühlt sich angenehm breit an und sollte so ausreichend Platz bieten, auch bei langen Laufeinheiten in warmen Temperaturen.
Die Schuhzunge ist recht dünn gehalten, im oberen Bereich jedoch etwas unterfüttert, sodass Druckstellen und Faltenbildung vermieden werden sollten. Zudem ist die Zunge im unteren Bereich mit der Sohle verbunden, was ein Rutschen dieser verhindern soll (darauf werde ich weiter unten nochmal eingehen müssen).
Die Schnürung ist klassisch, die Schuhbänder an den Kanten geriffelt. Das soll ein ungewolltes lockern verhindern und funktionierte bei anderen Schuhmodellen in der Vergangenheit immer zufriedenstellend.
Von der Größenwahl fällt der Asics Metafuji Trail ähnlich wie andere Schuhmarken & Modelle aus. Da ich den Schuh für längere Laufeinheiten nutzen will, habe ich statt 46 zu Größe 46,5 gegriffen, um etwas mehr Platz für sich dehnende Füße zu haben.


Der Metafuji auf dem Trail
Die Sohlenhöhe von 40-45mm ist im Vergleich zu anderen Trailschuhen doch relativ hoch. Diese soll entsprechend viel Dämpfung auf langen Strecken bieten. Wichtig ist dabei, dass die Sohle nicht zuu weich ausfällt und man das Gefühl für den Untergrund verliert. Diesen Spagat schafft Asics. Trotz der Sohlenhöhe steht man schön satt im Schuh, die Dämfpung ist komfortabel, fühlte sich aber immer straff und nie zu weich an. Ich hätte mir sogar eine Spur mehr Weichheit & Komfort erwartet.
Die FF Turbo Mittelsohle funktioniert zusammen mit dem leichten FF BLAST Plus Schaumstoff sehr gut und bietet ein angenehmes Rollverhalten bei lebendiger Dämpfung. Dieses straffe, satte Gefühl ist wohl auf die Mischung aus den weichen Schaumstoffen und der Carbonplatte zurückzuführen.
Die trailspezifische Carbonplatte generiert viel Vortrieb, vor allem auf Asphalt und festem Schotter. Hier läuft sich der Metafuji Trail fast wie ein klassischer Carbon Straßenschuh ala Metaspeed Sky. Der neue Trailschuh von Asics bietet insgesamt ein spritziges, effizientes, straffes, leichtfüßiges und reaktionsfreudiges Laufgefühl.
Im Gelände arbeiten die verschiedenen Materialien des Schuhs ebenfalls gut zusammen. Durch den Aufbau und die Sohlenhöhe kann sich der Metafuji bei schnellen & technischen Downhill-Passagen jedoch schnell etwas instabil anfühlen und erfordert ein erhöhtes Maß an Konzentration. Das funktioniert bei kurzen und mittellangen Läufen sicherlich gut, häufig schwinden jedoch Kraft, Körperspannung und Ausdauer bei längeren Laufeinheiten.

Bei winterlichen Verhältnissen mit Matsch und Schnee in den Bergen hatte ich zudem mit dem Sohlengrip zu Kämpfen. Die Noppentiefe von rund 4,5mm klingt auf dem Papier erstmal ausreichend; die Menge & Anordnung der Stollen ist für Einsätze im Herbst & Winter jedoch nicht ideal.
Die Kanten der Stollen sind eher abgerundet und weich als scharfkantig und auf Grip getrimmt. Die Abstimmung der Sohle rührt vermutlich aus der gemeinsamen Entwicklung mit dem spanischen Teamläufer Andreu Simon. Auf festen, trockenen und steinigen Untergründen funktioniert die ASICSGRIP Außensohle tadellos.

Leider hatte ich bei längeren Läufen das Problem einer seitlich verrutschenden Schuh-Zunge. Trotz der geriffelten Schuhbänder wird die Schnürung nach etlichen Kilometern immer etwas lockerer. Auch Regen sowie Nässe weicht die Bänder etwas auf und diese werden weiter. Dabei verrutschte dann die Zunge seitlich, weil diese dann nicht mehr ausreichend Druck & Halt von oben hat.
Die Schuhzunge des Ascis Metafuji ist nur im unteren Bereich mit dem Schuh verbunden. Ein weiterer Kontaktpunkt im oberen Bereich des Schuhs würde ein seitliches Verrutschen verhindern. Schade.


Fazit zum Asics Metafuji Trail
Der Metafuji von Asics ist ein dämpfender, reaktionsfreudiger und sehr leichter Trailrunning Schuh für das schnelle Training und Wettkämpfe. Gerade bei mittellangen Läufen auf trockenen, befestigten Wegen spielt er seine Stärken voll aus. Hier fühlt er sich fast wie ein klassischer Carbonschuh für die Straße an. Werden die Läufe länger und das Gelände technischer, verlangt der Schuh aber viel Konzentration und eine saubere Lauftechnik. Für mich ist der Asics Metafuji die perfekte Wahl für schnelle Läufe mittlerer Länge auf nicht allzu technischen Trails.
mittimm-Wertung: 8/10